Unternehmerpersönlichkeit, Dichter und Literaturmäzen – all das war Andreas Rottendorf. Gemeinsam mit seiner Frau Rose legte er 1928 den Grundstein für einen heutigen Weltkonzern der Pharmabranche. Walter Gödden und Georg Bühren widmen dem Ehepaar Rottendorf einen spannenden Lesedialog.
Er war eine schillernde Persönlichkeit – und doch ein bodenständiger Mensch. Ein höchst erfolgreicher, resoluter, großstädtischer Unternehmer – und doch jemand, der bescheiden auftrat und sich christlichen Werten verpflichtet fühlte. Andreas Rottendorf war ein eigenwilliger Patron mit Ecken und Kanten, konservativ bis ins Mark, aber über alle Parteigrenzen hinweg aufs Allgemeinwohl bedacht. Ein „Macher“, der über eine sensible Ader verfügte, der ein Freund der Dichtung war und zahlreiche Bücher bevorzugt in der niederdeutschen Mundart, die er als seine „Muttersprache“ bezeichnete, veröffentlichte. In Form einer dialogischen Lesung führen Walter Gödden und Georg Bühren in das Leben und Werk Rottendorfs und seiner Frau Rose ein, die ihrem Mann eine unersetzliche Partnerin war. Im Gespräch stellen die beiden nicht nur den Menschen Andreas Rottendorf vor, sondern auch viele seiner literarischen Texte, und sie haben dabei einige Überraschungen parat.
Die Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Andreas Rottendorf (1897-1971) – Unternehmerpersönlichkeit, Dichter und Literaturmäzen“. Die im Museum für Westfälische Literatur und auf dem Außengelände des Kulturguts Haus Nottbeck präsentierte Ausstellung zeichnet das Wirken des kunstsinnigen Ehepaars nach. Gezeigt werden unter anderem private Fotos und Dokumente aus dem Nachlass, der über 2.500 Gedichte Andreas Rottendorfs enthält. Im Gartenhaus wird überdies ein neues Dokumentarfilm- und Hörfeature über das Ehepaar präsentiert.