Klafka räumt mit „Mythen“ zur Wärmepumpe auf

Geschrieben am 08.02.2025
von Pressemeldung Grüne


Die politische Diskussion rund um das Gebäudeenergiegesetz und insbesondere die stellvertretend dafür stehende Wärmepumpe hat in den vergangenen Monaten stark polarisiert. Negative und irreführende Schlagzeilen wie „Habecks Heiz-Hammer“ und „Schock für Eigentümer“ dominierten den Diskurs. „Ich musste mir schon viele Mythen zur Wärmepumpe anhören“, stieg am Donnerstagabend der Energiewirtschaftler und Elektrotechniker Dr. Peter Klafka in seinen Vortrag ein. Die Oelder Grünen hatten den Aachener Professor im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe Grüner Wind eingeladen.

Dass das Interesse an der Energiewende trotz hitziger Diskussionen und gezielter Desinformation seitens bestimmter politischer Kräfte in der Bevölkerung groß ist, bewies der enorme Andrang am Donnerstag, den selbst die Grünen so nicht erwartet hatten. Knapp 150 Zuhörer kamen zum Drostenhof, um sich über die Potenziale und das System von Wärmepumpen zu informieren.

„Es ist ein modernes Märchen, dass Wärmepumpen nur in Neubauten effizient laufen. Auch eine Fußbodenheizung ist nicht zwingend notwendig“, sagte Kafka deutlich. Ebenso wenig müsse ein Haus auf dem neuesten Stand gedämmt sein, damit der Einbau einer Wärmepumpe lohnenswert sei. Je nach Hersteller und Standort gebe es sehr leise Geräte, erklärte der Aachener, der seit über 20 Jahren die Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH leitet. „Direkt vor einer Wand oder in einer Ecke kann der Schall der Wärmepumpe höher sein als bei einem freistehenden Gerät“, fügte der Experte hinzu. Wichtig sei in jedem Fall, dass im Umfeld der Wärmepumpe eine ausreichende Luftzirkulation herrsche. „Bitte bauen sie keinen Kasten um die Wärmepumpe“, richtete sich Peter Kafka an seine Zuhörer.

In seinem detailreichen Vortrag erklärte der Energiewirtschaftler auch, wie eine Wärmepumpe funktioniert und warum sie im Vergleich zu anderen regenerativen Heizformen wie zu teurem Wasserstoff und für den Bausektor wichtiges Holz die bessere Alternative sei. „Technologieoffenheit mag eine schöne Idee sein, aber das alles kommt nicht an den günstigen Preis des Wärmepumpenstroms heran, der bis zu 20 Prozent unter den gewöhnlichen Preisen liegen kann“, befand Klafka. Darüber hinaus thematisierte Klafka in seinem Vortrag die vergleichsweise niedrigen Netzentgelte für Wärmepumpen, die ideale Vorlauftemperatur für jene Geräte und die Optimierung der eigenen Wärmepumpe. Ihre Fragen konnten sich die Zuhörer jederzeit von Referenten beantworten lassen.


Heizungsgesetz ist richtig und wichtig

Angesichts perspektivisch steigender Erdgaspreise riet Dr. Peter Klafka den Anwesenden dazu, die Gelegenheit der Förderung von Wärmepumpen im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes noch zu nutzen. Eine Abfrage im Publikum zeigte, dass die Mehrheit noch immer mit Gas heize und nur ein kleiner Teil mithilfe einer Wärmepumpe. „Die Transformation hat begonnen und immer mehr Bürger steigen auf Wärmepumpen um. Somit werden die Erdgaspreise immer weiter steigen“, betonte Klafka. Mit dem Bau von 70 Wärmepumpen pro 1 000 Einwohnern habe Finnland die Wärmewende nahezu vollendet. In Deutschland liege der Faktor hingegen bei nur 5,8 Wärmepumpen.

Für die Vorteile des Heizungsgesetz warb bei der Veranstaltung auch die Bundestagskandidatin der Grünen im Kreis Warendorf, Anja Beiers. „Das Heizungsgesetz ist richtig und wichtig, um die Klimakrise zu bekämpfen. Es darf nicht wieder abgeschafft werden“, plädierte sie. Im Anschluss konnten die Teilnehmer die Kandidatin im persönlichen Gespräch näher kennenlernen.

Weitergehende Informationen zur Energieberatung gibt es im Büro der Energie-Information und Co-Working Oelde (EICO), Lange Straße 23, sowie bei deren Energiestammtisch. Termine für den Stammtisch werden über die Oelde-to-go-App veröffentlicht.